Eine Delegation aus Ostholstein und Lübeck informierte sich in Dänemark über die Möglichkeiten, wie sich eine Region durch eine feste Fehmarn-Belt-Querung entwickeln lässt. Fast genau auf den Tag genau zwei Jahre nach seiner Gründung lud der Verein beltoffen e.V. Mitglieder und Interessierte zu einem Besuch in das Dänische Rodby.
Hier informierte Stig Rømer Winther von der regionalen Entwicklungsgesellschaft Femern Belt Development die deutschen Besucher, wie sich die Dänen aus der Region Lolland auf die feste Fehmarnbeltquerung vorbereiten. Es wurden Projekte aus allen Lebensbereichen vorgestellt, die sich intensiv mit der Situation nach der Fertigstellung einer festen Querung befassen. Berichtet wurde aus den Erfahrungen aus den bereits fertiggestellten festen Querungen Oeresund und Storebelt.
Eine repräsentative Umfrage von Beltoffen e.V. aus dem Jahr 2017 hatte eine positive Einstellung untern den Bürgern aus Schleswig-Holstein und Hamburg zu dem Milliarden-Projekt ergeben. Rund die Hälfte begrüssen das Projekt.
Ein großer Teil der Unentschlossenen fühlten sich jedoch nicht gut informiert. ca. 12% der Befragten lehnten das Projekt strikt ab.
„Wir möchten neugierig machen auf die Chancen, die durch den Tunnel entstehen“, so Björn Prölß, Vorsitzender des Vereins Beltoffen e.V.
„Wir möchten Leidenschaft wecken für Veränderungen und sie gestalten. Wir brauchen Mut, damit es unseren Kindern in Ostholstein morgen genau so gut geht, wie uns heute. Mutbürger, die Lust an Neuem haben, die mitmachen und sich aktiv einbringen“, so
der Vorsitzende. Er freue sich sehr, so Björn Prölß, dass der noch so junge Verein aktuell aus mehr als 100 engagierten Mitgliedern aus allen Teilen der Bevölkerung besteht.
Von diesen Mitgliedern war ein Teil zu der Exkursion nach Dänemark aufgebrochen. „Wir laden alle Interessierten herzlich zu unseren Veranstaltungen ein. Jeder, der Interesse hat, die Zukunft hier vor Ort aktiv mitzugestalten, ist willkommen.”
Der Verein habe sich auf die Fahne geschrieben, sich auf eine Zukunft vorzubereiten, in der Norddeutschland und das östliche Dänemark noch näher zusammenrücken. Unterstützt wird dies durch die Chancen die ein verstärkter Wissensaustausch, verbesserter Handelsverkehr, stärkerer Tourismus und ein gemeinsamer Arbeitsmarkt mit sich bringt.
„Wir freuen uns sehr, dass sich Bürger der Region aus allen gesellschaftlichen Gruppierungen mit der Festen Fehmarnbelt-Querung beschäftigen“, so Mirko Schönfeldt, Geschäftsführer der Baltic FS.
„Was die Unternehmer schon vor Jahren begonnen haben, überträgt sich jetzt auf alle
Bevölkerungsschichten.“ Es gäbe bei einigen Bürgern Tendenzen einer tiefen Zukunftsskepsis, so Schönfeldt, insofern sei es hocherfreulich, dass sich ganz normale Leute, jung und alt, so intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
„Die Mitglieder von Beltoffen wollen sich mit der Situation Schleswig-Holsteins in der Gegenwart nicht zufrieden geben und sind bereit, die Veränderungen in der Zukunft nicht als Bedrohung anzusehen. Ein überschaubares Maß ans Risikobereitschaft und Mut zur Kreativität gehören genau so zu den bevorzugten Mitteln der Problemlösung im Unternehmertum wie Bodenständigkeit und Weitsicht. Umso erfreulicher ist es, dass es eine stetig wachsende Gruppe aus der Bevölkerung gibt, die sich heute mit den Fragen der Zukunft beschäftigt. Um so besser, dass es nun bald endlich losgeht.“so Schönfeldt.
Dass die Fehmarnbeltquerung Nährboden für ein stärkeres Wachstum und für Wohlstand in der ganzen Fehmarnbeltregion schafft, steht für das norddeutsche Erwerbsleben seit mehreren Jahren außer Zweifel, ebenso wie für die Unternehmen im östlichen Dänemark. Unterdessen hat sich diese Ansicht auch auf die Bevölkerung in Norddeutschland ausgeweitet. Dies geschieht im gleichen Maße, wie sich die Kenntnis über die feste Querung zwischen Deutschland und Dänemark mehr und mehr in der Öffentlichkeit verbreitet.
Tatsache ist aber, dass die Tunnelpläne unter den meisten Bewohnern Schleswig-Holsteins bisher fast unbekannt waren und im besten Fall wurden diese als ein entferntes und ungreifbares Zukunftsszenario aufgefasst.
Nun wird immer mehr Bürgern bewusst, dass der Fehmarnbelttunnel tatsächlich kommt und dass es gar nicht mehr lange bis zum Baustart dauert.
Sie möchten sich auch einbringen ? Sie sind beltoffen ?