Der Tunnel steht für Wandel und Entwicklung
Der Fehmarnbelttunnel ist mehr als eine schnelle, neue Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland. Er ist das Herz für die Entwicklung in einer ganzen Region. Rund um den Fehmarnbelttunnel entsteht eine neue Infrastruktur für Straße und Schiene, mit zahlreichen Impulsen für Wachstum und Wohlstand in der bisher strukturschwachen Fehmarnbeltregion.
Während die regionale Wirtschaft die verbesserte Infrastruktur für sich nutzt, entstehen auch Anreize für neue Unternehmen in der Region. So siedeln sich Unternehmen in der Regel dort an, wo die Infrastruktur am besten ist.
Der Fehmarnbelttunnel sorgt für kürzere Fahrtzeiten, höhere Kapazitäten, mehr Flexibilität und bessere Versorgungssicherheit zwischen Ostholstein und Lolland, zwischen Hamburg und Kopenhagen und zwischen Skandinavien und Zentraleuropa insgesamt. Die kürzere Fahrtzeit ermöglicht es den Unternehmen, Kosten einzusparen und damit ihre Produktivität, bzw. Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In dem durch den Tunnel erweiterten Einzugsgebiet können neue Kunden und Lieferanten entstehen und gewonnen werden. Besondere Bedeutung haben die neuen Möglichkeiten für Unternehmen mit Produktionsstandorten auf beiden Seiten des Fehmarnbelts. Von der erhöhten Flexibilität profitieren alle, insbesondere die Logistikbranche.
Austausch und Handel nehmen zu
Durch kürzere Fahrtzeiten rücken auch Schweden und Deutschland menschlich, wirtschaftlich und kulturell enger zusammen. Derzeit noch ungenutzte Potenziale im Handel zwischen Deutschland und Dänemark bzw. Schweden können durch die neue Verbindung freigesetzt werden. Auf deutscher Seite gibt es beim Handel mit den skandinavischen Nachbarn derzeit noch große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während sich die norddeutschen Bundesländer bereits auf den Handel mit Dänemark konzentrieren, könnte ganz Skandinavien durch den Fehmarnbelttunnel beispielsweise auch für süddeutsche Bundesländer attraktiver werden. Das wäre wiederum sehr gut für uns in Ostholstein, weil wir dann auch an deren Wertschöpfungskette teilhaben können.
Integration der Gesellschaften auf beiden Seiten des Belts nimmt zu
Der Fehmarnbelttunnel schafft nicht weniger, als eine ganz neue Region in Europa – die Fehmarnbeltregion – mit einem engerem Zusammenhalt und einer größeren Wettbewerbsfähigkeit. Die Integration eines grenzüberschreitenden Austausch von Lebensweisen, Kultur, Ideen, Talenten und Arbeitskräften nimmt zu. Gemeinsame Anstrengungen zur Entwicklung des Arbeitsmarkts in der Region stehen auf der Wunschliste der Bevölkerung weit oben.
Im Vergleich zum Rest der Europäischen Union sind die Arbeitskräfte in der Fehmarnbeltregion gut ausgebildet. Zwar liegt das Ausbildungsniveau in den weitaus meisten Teilregionen der Fehmarnbeltregion nicht über dem Gesamtdurchschnitt der EU. Aber es liegt auf der Hand, dass sich das Bildungs- und Einkommensniveau durch die neuen Chancen deutlich heben wird. Das muss es aber auch: Die Zusammensetzung und das Bildungsniveau der erwerbsfähigen Bevölkerung sind entscheidend für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit einer Region.
Neue Arbeitsplätze entstehen
Durch das größte Infrastrukturprojekt Europas entstehen Arbeitsplätze, regional, landesweit und über in die Grenzen hinweg – 4.000 Jobs allein in der Bauphase, die achteinhalb Jahre dauern soll. Wichtig sind aber die Arbeitsplätze, die wir für uns sichern können, damit das Geld aus dem Bau auch bei uns bleibt. Dafür brauchen wir nicht nur viele, sondern auch gute Fachkräfte und die Unterstützung unserer heimischen Unternehmen.
Der Tunnel führt zu langfristigen Entwicklungen rund um den Fehmarnbelt: neue Wohngebiete und die Verlagerung von Unternehmen oder das Entstehen neuer Unternehmen und Gewerbegebiete werden möglich. Der engere wirtschaftliche, kulturelle und soziale Austausch wird zu einer Verflechtung von Leben und Arbeiten führen.
Ostholstein wird jünger durch den Fehmarnbelttunnel
Der Altersdurchschnitt der Menschen in Ostholstein steigt rapide an. Das Fehmarnsche Tageblatt berichtete im Januar 2016, dass es 16,2 % mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Altersgruppe über 65 Jahren gab, als noch ein Jahr zuvor. Der Fehmarnbelttunnel wird durch die höhere Quantität und Qualität von Arbeitsplätzen auch zu einem Zuzug von jüngeren und gut ausgebildeten Arbeitskräften führen, die auch ihre Familien mitbringen. Das ist notwendig, um den demographischen Wandel in unserer Region umzukehren. Wir müssen diesen Trend ändern, damit unsere Region die nächsten Jahrzehnte wachsen kann.