Malmö hat das höchste Gebäude Schwedens. Jetzt fordert der Oppositionsführer mehr Hochhäuser. Was heißt das für uns?
Von Malmö kann man lernen. Malmö hat die letzten 16 Jahre einen positiven Wandel durchgemacht, der politisch mit Verve betrieben wurde. Eine komplett neue Infrastruktur für Schiene und Straße nach Kopenhagen, die Urbanisierung des ehemaligen Hafens und die Ansiedlung der digitalen Industrie haben weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Wo noch vor Jahrzehnten Werften und klassische Industrie im Niedergang waren, sind neue Wohnorte mit beachtlicher Lebensqualität entstanden. Stichwort Jobs: Zuletzt hatte sich Ikea mit einem weltweiten Anlaufpunkt für den Konzern in Malmö niedergelassen und die traditionell woanders liegenden südschwedischen Büros ausgestochen.
Viele Dänen haben die günstigeren Wohnpreise entdeckt und pendeln heute am Öresund. Auch wenn sich die Schweden gelegentlich über die internationale Bezeichnung “Greater Copenhagen” aufregen, so sind sie doch stolz über den Wandel ihrer Region.
Malmö wird seit langem sozialdemokratisch regiert. Der konservative Oppositionsführer hat jetzt in einem Namensartikel die Debatte losgetreten, dass Malmö die Hochhausstadt Schwedens werden soll.
Auch wenn wir bei uns keine Hochhäuser brauchen: Der Blick auf die Regionalentwicklung in Malmö sollte nicht auf Hochhäuser verengt werden. Gerade bei uns in der Region kann man sich inspirieren lassen, wie aus umfassender schwedisch-dänischer Regionalentwicklung mehr Lebensqualität entsteht. Übrigens: Diese Planung findet über die nationalen Grenzen hinweg statt – und genauso wenig entlang der Parteigrenzen…