Echt jetzt, Komparsen als Demonstranten ?!

Der Verein Beltretter hat ein merkwürdiges Verständnis von Demonstrations- und Pressfreiheit. Für eine Demonstration in Kiel am 26. Juli 2019 hat der Verein gegen Bezahlung Komparsen als Demonstranten angeheuert, wie die Lübecker Nachrichten in ihrer Samstagsausgabe vom 27. Juli 2019 unter der Überschrift „Die „Beltretter“ kaufen sich Demonstranten“ berichtete.

Völlig zu Recht haben mehrere Politiker ein solches Vorgehen als „skandalös“ und „Täuschung der Öffentlichkeit“ kritisiert.

Während dieser gekauften Aktion versuchten Mitarbeiter der Beltretter nach dem Bericht der Lübecker Nachrichten tatsächlich, Journalisten mit dem Hinweis: „Dies sei verboten.“ an der Befragung der „Demonstranten“ zu hindern. Dies ist ein eindeutiger Angriff auf die Pressefreiheit.

Wie dem Bericht der LN weiter zu entnehmen ist, haben die Beltretter den bezahlten Teilnehmern untersagt, mit Aussenstehenden zu sprechen, ein Passant, der ein direktes Gespräch suchte, wurde von den Beltrettern weggeschickt.

Die dänische Femern A/S, die den Bau der festen Fehmarnbeltquerung betreibt, hat wohl in einer Pressemitteilung auf diese fragwürdigen Methoden der Beltretter hingewiesen. Die Beltretter haben daraufhin in einer Presseerklärung am 31. Juli 2019 Femern A/S vorgeworfen, sie wollten Journalisten manipulieren und ein negatives Bild von den Beltrettern vermitteln.

Gleichzeitig fordern die Beltretter in dieser Pressemitteilung Femern A/S auf, ihr Budget für Kommunikation und Lobbyarbeit offenzulegen.

Ein erstaunliches Verhalten der Beltretter: die Pressefreiheit, die sie für sich selbst in Anspruch nehmen und in ihrem Sinne einschränken wollen, wollen sie anderen, insbesondere der Femern A/S, versagen.

Die Beltretter sollten selbst einmal offenlegen, von wem sie eigentlich finanziert und unterstützt werden und wessen Sprachrohr sie sind. Wenn man die grossflächigen Plakate der Beltretter in den Fährhäfen von Puttgarden und Rødby sieht, kann man unschwer erkennen, dass hinter den Beltrettern auch Scandlines steht, die auch einer der Kläger vor dem Bundesverwaltungsgericht ist – und eine uneingeschränkt wirtschaftliche Agenda verfolgt.


Beltoffen steht für eine sachliche und faire Diskussion, in der es nicht nur um die angeblich negativen Auswirkungen des Tunnels geht, sondern vor allem auch die positiven Aspekte einer festen Fehmarnbeltquerung mit dem Zusammenwachsen und Entstehen einer neuen Region, von der die Bewohner auch wirtschaftlich profitieren, angesprochen werden können.

… Infos dazu aus der LN