Gestern wurden die Hauptbauverträge in Höhe von rund 4 Milliarden Euro unterzeichnet – der größte Bauauftrag, der in der Geschichte Dänemarks je vergeben wurde. Damit kommt eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Europas mit riesigen Schritten voran. Nachdem das dänische Parlament bereits 2015 das dänische Baugesetz auf den Weg gebracht hat, fehlt jetzt nur noch die Genehmigung der deutschen Behörden in Schleswig-Holstein. Die Bauarbeiten beginnen erst, wenn die deutsche Genehmigung vorliegt. Zur Zeit werden die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ausgewertet. Die dänische Regierung geht von einem Baustart frühestens 2019 aus.
Auf der deutschen Seite sind nicht nur die regionalen Unternehmen erleichtert, nachdem die Vertragsunterzeichung wegen Beschwerden von Mitbietern verschoben werden musste. Insgesamt 120 Millionen Euro sollen in die heimische Wirtschaft fließen und zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. Rund 21 Unternehmen aus Ostholstein und Lübeck sehen ihre Rolle als regionaler Wachstumsmotor gestärkt.
Die Vertragsunterzeichnung findet zu einem Zeitpunkt statt, in dem Dänemarks Wirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt. Die heute veröffentlichten Zahlen des dänischen Wirtschaftswachstums liegen bei 0,5 Prozent, mehr als die ökonomischen Institute geschätzt hatten. Das Königreich geht von anhaltenden Wachstumsimpulse durch den Tunnel aus, die nach Lolland und Fehmarn ausstrahlen. Die deutsch-dänischen Schwesterinseln werden künftig in einer Fahrtzeit von 10 Minuten miteinander verbunden – auf einer Rekordstrecke von rund 18 Kilometern unter der dem Meer. Wir vom Verein beltoffen wollen vor allem die regionale Entwicklung für Leben, Arbeit und Kultur gestalten, damit unsere Region noch lebenswerter wird.
Bei Großprojekten dieser Art sind juristisch komplexe Bieterverfahren an der Tagesordnung. Dänemark hat in einem jahrelangen Bieterverfahren Baukonsortien ausgewählt und mit ihnen in verschiedenen Runden verhandelt. Zuletzt wurde die geplante Bauzeit gestreckt, da Deutschland mit seinen Vorbereitungen noch hinterherhinkt. Im Gegenzug verringerten sich die von den Baukonsortien angebotenen Baupreise durch die längere Bauzeit. Die Beschwerde der Mitbieter wird zur Zeit von den zuständigen dänischen Behörden geprüft.
Offizielle Informationen über die Vertragsunterzeichnungen findet man hier.
Links zu Artikeln in deutschen Medien:
Der NDR berichtet
Die Lübecker Nachrichten berichten hier
Link zu den dänischen Medien:
Der dänische staatliche Rundfunk betont ebenfalls die Superlative der Verträge