Vor allem Zahlen interessieren die Grünen im Bundestag in ihrer neuen Anfrage an die Bundesregierung zum Fehmarnbelttunnel. Weder über den Baubeginn und die Gesamtkosten noch über “die möglichen Auswirkungen für die Bürger, die Umwelt und für den Bundeshaushalt” herrsche bisher Klarheit.
Die Umweltuntersuchungen für den Tunnel sind die umfangreichsten und teuersten in der dänischen Geschichte.
Einige Fragen interessieren uns von beltoffen auch – etwa wann endlich Klarheit über die Zukunft der Sundbrücke herrscht. Selbstverständlich ist eine transparente Kalkulation für uns Bürger wichtig. Und selbstverständlich ist es legitim, aus ganz verschiedenen Gründen gegen etwas zu sein. Aber schade ist es schon, dass nach dem Einlenken der Bahn, eine neue Strecke bauen zu wollen, sich jetzt genau daran Kritik entzündet. Wenn man Bürgerbeteiligung ernst nimmt, dann dauert es manchmal länger und im Fall der neuen Bahnstrecke ist das doch gut? Und ja, dadurch wird es teurer.
Der massive Ausbau der Bahn in Ostholstein, nach Lübeck und Hamburg, über den Belt bis nach Kopenhagen wird den Verkehr grüner machen. Der Indvidualverkehr kann grüner werden, wenn früh genug neue Weichen gestellt werden. Zum Beispiel für einen grünen Verkehrskorridor mit Elektroladestationen entlang der Vogelfluglinie. All das ist in der Planung und sogar für die grüne, neue Vogelfluglinie gibt es zaghafte Versuche, vor allem in Dänemark und Schweden.
Fazit: Dass sich die regionale Entwicklung von 9 Millionen Menschen zu einer Region rund um den Fehmarnbelt nur in nackten Zahlen niederschlagen soll, glaubt sicher keiner. Es geht schließlich nicht um Verkehrsprognosen, sondern um die Entwicklung unserer Region und den Aufbau einer neuen, die sich von Hamburg über Ostholstein, Dänemark bis nach Südschweden erstreckt. Dazu braucht es bürgerschaftliches Engagement genauso wie politische Planung. Am Belt geht es nicht um Visionen, sondern um die ganz konkrete Arbeit für Leben, Kultur und Umwelt – für die so viele Menschen wie möglich anpacken sollten.
Konfuzius sagt: Stillstand ist Rückschritt. Aufhören des Strebens ist geistiger Tod.