Ostholstein und Lolland verschmelzen zu einer Region, so das Fazit des dänischen Zukunftsforschers Af Ufe Palludan.
Vom südlichen Ostholstein nach Rodby sind es nur 100 Kilometer. Mit rund 204.000 Einwohnnern ist die deutsche Seite fast genauso wenig dicht besiedelt wie der dänische Nachbar. Das Problem: Hochwertige Arbeitsplätze wandern in dichter besiedelte Regionen ab – und mit ihnen Fachkräfte und junge Menschen. Diese Probleme sind auf beiden Seiten des Belts vorhanden. Und obwohl viele Gemeinsamkeiten die beiden Nachbarn verbinden, so sind doch die Kontakte und der Austausch heute an der Meerenge begrenzt.
Das kann sich durch den Tunnel ändern, so die 2013 erschienene Studie. Der Fehmarnbelttunnel ist laut Zukunftsforscher Palludan die Chance für die Region. Nur ein Beispiel: Fehmarn wird dem einen Szenario zufolge durch dänischen und schwedischen Zuzug internationaler und bunter. Und zieht künftig noch mehr Touristen an.
Die Studie diskutiert zwei Szenarien für die Region und zeigt auf, wie neue Arbeitsplätze möglich werden – wenn die Politik die Potentiale nutzt und gestaltet. Dazu gehört auch, dass neben der neuen festen Verbindung auch die (ländliche) Infrastruktur drumherum ausgebaut wird.
Der rote Faden der Studie ist: Die Politik muss gemeinsam auf beiden Seiten des Belts regionale Entwicklung gestalten. Das fängt mit dem Takt der regionalen Züge an, geht weiter über eine gemeinsame Strategie für den Klimaschutz bis hin zur gemeinsamen Entwicklung von Tourismus und neuen Arbeitsplätzen. So engagiert und zahlreich bereits heute die Initiativen sind, reicht das bei weitem noch nicht aus. Viel zu oft wird zu zögerlich gemeinsam geplant. Wir von beltoffen wollen dazu beitragen, dass noch mehr Menschen künftig über den nationalen Tellerrand blicken.