Lokale Unternehmen trumpfen bei der Auftragsvergabe zum Bau des
Fehmarnbelttunnels auf.
Die Entscheidung zum Bau des Fehmarnbelttunnels steht fest. Auf der dänischen
Seite wird entweder dieses Jahr oder Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des längsten Absenktunnels der Welt begonnen, um die Verkehrsverbindung zwischen Dänemark und Deutschland auszubauen.
Umso wichtiger ist es, dass die heimischen Firmen sich bereits frühzeitig aufgestellt haben, um ganz vorne mit dabei zu sein.
Noch steht der genaue Zeitpunkt des Baustarts der geplanten 17,6 Kilometer langen Querung nicht fest, die Unternehmen aus der Region jedoch sind einsatzbereit und wollen beim Bau des Tunnels mit von der Partie sein.
Mirko Schönfeldt, Geschäftsführer des Unternehmens Baltic FS, erklärt: „Unsere Firmen investieren in die Chance, am Bau der Fehmarnbeltquerung teilzuhaben“.
Das Unternehmen Baltic Facility Solutions, kurz Baltic FS, hat sich mit 22 Firmen und insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeitern und über 1,4 Millarden Euro Umsatz vertraglich fest verbunden, um den breiten Bedarf auf einer großen Baustelle bedienen zu können.
Mit den Mitgliederfirmen hat sich das Unternehmen ein umfangreiches Tätigkeitsfeld aufgebaut – vom Errichten der Baustelleneinrichtung über die Ver- und Entsorgung der Baustelle bis zur Bewachung des gesamten Areals.
„Unser Vorteil: Wir kennen das Projekt sehr gut. Durch unsere permanente Arbeit und Präsenz am Projekt haben wir uns ein Vertrauensverhältnis erarbeitet. Viele weitere Vorteile von lokalen Unternehmen können wir als Stärke einbringen. Zum Beispiel müssen unsere Arbeiter nicht in Containern schlafen, sondern fahren nach Ihrer Schicht nach Hause zu Ihren Familien. Mit diesen und anderen Punkten haben wir eine faire Chance im Wettbewerb um die Aufträge auf der deutschen Seite“, berichtet Schönfeldt.
Außerdem soll eine bereits festgelegte Fläche direkt an der Tunnelbaustelle als Lager- und Logistikplatz dabei helfen, dass die Baustellenverkehre nicht über die gesamte Insel verteilt werden, sondern diese zwischen Fährhafen, Windpark, Bundeswehr und Recyclinghof in Puttgarden eingekapselt werden.
Im vergangenen Monat trafen sich Vertreter des Baukonsortiums Femern Link Contractors (FLC), die fast die Hälfte des gesamten Auftragsvolumen gewonnen haben, mit dem Wirtschaftsminister Dr. Buchholz und anschließend erstmals mit einem Nachunternehmer auf der deutschen Seite: mit der Baltic FS.
„Dass FLC zu uns gekommen ist, ist eine großartige Anerkennung für uns“, sagt Schönfeldt.
Eine Verbindung zu den Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung herzustellen, war eine wichtige Zielsetzung der Baltic FS, um die hohe Bereitschaft für die gemeinsame Umsetzung des Fehmarnbelttunnels, zusammen mit den Menschen aus der Region Holstein, zu signalisieren und zu verdeutlichen. Damit hat die Baltic FS eine gesellschaftlich wichtige Arbeit geleistet, die im Grunde vom Land oder vom Bund bezahlt werden müsste.
Tatsächlich wurde sie aber von den Unternehmen aus eigener Tasche bezahlt.
Somit tragen die 22 Unternehmen selbstständig dazu bei, dass die Arbeitsplätze in der Region auf für die kommenden Jahre gesichert bleiben.